Dienstag, 30. Juni 2015

Seelenmüll

Wohin mit all den Gedanken im Kopf, den Gefühlen die regelmässig überlaufen. Dem seelischen Müll der in den längst überquellenden Mülleimer im Kopf nicht mehr reinpasst.

Darüber bloggen ist ein Ding, aber Blogs sind eigentlich etwas wo man lang und breit über ein Thema redet, wo man sich einen Tital ausdenkt und dann darüber philosophiert. Das kann helfen wenn die Gedanken zu einem Tema überhand nehmen.

Oder ein Buch schreiben, auch damit habe ich bereits angefangen, ein Buch über mein Leben. Nein, eigentlich nicht über mein Leben sondern über den Scheiß der letzten Jahre. Aber da dieser Mist natürlich auf all den vorhergehenden Jahren aufbaut ist es natürlich auch ein Buch über mein Leben. Wobei es nicht mal wirklich ein Buch ist, es sind nur Seiten in einem Word-Dokument, 60 an der Zahl bisher, aber es werden bestimmt noch mehr denn ich bin noch nicht am Ende angekommen und wie ich mein Leben kenne ist es auch mit mir noch nicht fertig. Zu lesen hat es bisher noch keiner bekommen, aber ich weiß schon wer es zuerst lesen darf.

Bleibt eigentlich nur der Rest des Internets, die Social Networks. diese kleinen Plätze im Internet wo man quasi anonym sein ganzes Leben ausbreiten kann. Facebook, nicht wirklich dazu geeignet sich seinen Seelenmüll aus dem Kopf zu quatschen, denn dort sind ja alle vertreten die sich Freunde nennen, es aber eventuell gar nicht (mehr) sind. Oder Kollegen, Familie, Klassenkameraden. Früher war ich oft dort, ich habe es auch sehr zu schätzen gelernt, denn dort habe ich viele Menschen aus der ganzen Welt wiedergefunden, von den Orten an denen ich gelebt habe, ausserhalb Deutschlands. Aber auch die interessieren sich nur halbherzig dafür wie sehr mein Leben nach meiner Zeit mit ihnen den Bach runtergegangen ist.

Und so bin ich zu Twitter gekommen. Nein, eigentlich nicht so denn ich war schon mal vorher dort, aus gänzlich anderen Gründen, die dann aber im Licht der ganzen Scheisse die passiert ist eher unwichtig geworden sind. Jetzt ist mein Twitter mein Mülleimer, der Ort an dem ich das Chaos in meinen Kopf ordnen kann. Dort schaffe ich es Gedankenfetzen in 140 Zeichen zu verpacken, mal lustig, mal traurig, mal melancholisch. Aber immer mit Herz dahinter.

Und dort interessiert es die Menschen, sogar die die ich nicht schon jahrelang kenne, die meisten kenne ich sogar gar nicht. Und sie kennen mich nicht, sie sehen nur den Ava, dieses kleine quadratische Bildchen auf dem steht "I can't do this, but I am doing it anyways". Weil das wiederspiegelt wie ich bin, ich mache immer weiter, auch wenn ich nicht mehr weiter kann. Ich bin eine Kämpferin. Ich kämpfe täglich mit meinen Gedanken, mit meinem Seelenmüll. Aber jetzt wo ich ihn bei Twitter loswerden kann, jetzt ist es nicht mehr so schlimm, denn wenn es geschrieben ist, dann ist es raus aus dem Kopf, im Mülleimer der unendlichen Weite des Internets. Und dort findet ihn vielleicht jemand, diesen Müll und hält ihn für Gold, oder wenigstens für so wertvoll, dass er einen Stern wert ist.

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