Sonntag, 20. September 2015

"Getroffene Hunde bellen am lautesten!"

Heißt es so schön und im Moment stimmt das exakt so!

Twitter dieser Tage ist kaum noch zu ertragen. Was einmal angefangen hat als Zeitvertreib, als Chat, als Informationsquelle, vielleicht auch um neue Leute kennenzulernen, wird immer mehr zur Spielwiese der größten Egofreaks des Landes, ach was sag ich, weltweit!

Das schöne, und zugleich das traurige daran ist einfach, dass jeder dort eine Rolle spielen kann. Die wenigstens spielen dabei sich selbst und manche trieben es sogar so weit, dass sie ihre Rolle je nach Laune ändern, manchmal sogar täglich. Wäre ich Psychologe und diese Menschen meine Patienten würde ich ihnen wahrscheinlich eine bipolare Störung diagnostizieren und Tabletten verschreiben!

Dass man dabei manchmal Täter ist, manchmal Opfer und manchmal Gutmensch, das bleibt nicht aus. Wer sich nicht so gibt wie er ist, sondern eine bzw. mehrere Rollen spielt verliert irgendwann den Überblick. Und da kann es schon mal vorkommen, dass man an Tag X etwas tut und an Tag Y genau das bei anderen als unmenschlich und grausam darstellt.

Dazu fällt mir nur ein weiterer Spruch ein: "Wer immer die Wahrheit sagt und nie lügt, der muss sich nichts merken!" Wer auf Twitter authentisch ist, der muss sich nicht merken, welche Rolle er dort spielen wollte.

Am schlimmsten sind dabei die, die laut in die Weiten des WWW hinausschreien, es wäre ja NUR Twitter...nur ein paar einsame Bits und Bytes auf irgendwelchen Servern in irgendeinem Land. Und wenn sie dann jemanden dort beleidigen, mit jemandem flirten, lügen oder etwas erzählen, was vielleicht nur die halbe Wahrheit ist, dann ist das ja nur ein Spiel! Spass und Zeitvertrieb, wenn im Büro mal wieder Langeweile herrscht. In der Realität machen diese Menschen dann wahrscheinlich auch noch einen auf tolerant und verständnisvoll, verurteilen die Nazis und die Rechten weil sie gegen Flüchtlinge hetzen, hetzen aber gleichzeitig gegen Ihresgleichen. Twitterer gegen Twitterer. Im Grunde sind dabei beide genau gleich, dennoch durch den Faktor "Mensch" der dahinter steht eben doch nicht und der Schwächere bleibt dabei dann auf der Strecke. Merkt aber keiner, denn man sieht die Menschen hinter den Accounts ja nicht.

Bei sowas möchte ich kotzen, oder schreien, oder diejenigen schütteln bis sie wieder klar denken können...Das Netz ist inzwischen nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag und aus unseren Leben und Köpfen. Es ist ein Teil der Realität geworden, wir shoppen dort, wir treffen uns dort, wir informieren uns dort, wir arbeiten dort, beginnen dort Beziehungen und beenden sie dort auch...Das Netz ist eine Art von Realität und da Twitter im Netz besteht ist auch Twitter eine Art von Realität. Nur weil man demjenigen nicht gegenüber sitzt, hat der andere trotzdem Gefühle und kann sich von Kritik trotzdem getroffen fühlen. Selbst wenn es nur ein paar Buchstaben sind, geformt aus Bits und Bytes, auf irgendeinem Server in irgendeinem Land.

Denkt mal drüber nach!!

Freitag, 11. September 2015

Stark sein

Stärke kommt manchmal ungefragt...einfach so, über Nacht.
Ich war so lange schwach,krank,total hilflos...dem Leben ausgeliefert ohne es wirklich leben und geniessen zu können.

Stärke ist ungewohnt...wenn man vergessen hat wie stark man ist.
Ich war mal stark,vor der Zeit der Schwäche,vor dem ganzen Mist der so passiert ist.

Stärke lässt einen hoffen...dass man sein Leben wieder in den Griff bekommt, ohne Hilfe, ohne schlechte Tage die einen runterziehen.

Stärke macht das Leben einfacher...weil man jeden Tag stark sein muss um dieses Leben nicht nur zu geniessen, sondern zu überleben.

Doch so sehr ich diese Stärke feiere und geniesse, manchmal möchte ich einfach auch mal schwach sein dürfen. Jemanden haben der für mich stark ist, wenn ich einfach mal nicht will oder kann.

Sonntag, 9. August 2015

Kopfchaos

Ja ich glaube, das Wort beschreibt meinen Zustand gerade sehr gut.

Kopfchaos...

Begleitet von ein klein wenig Herzchaos, aber das ist eigentlich nur Nebensache in dem ganzen Wirrwarr.

Mein Kopf denkt sich Dinge aus, daraus könnte man mehrere Filme drehen, mal Schnulzen, mal Horrofilme, mal Thriller. Es schwankt hin und her und ich kann nichts dagegen tun. So viele Dinge werden sich in den nächsten Wochen verändern, so viele Dinge die ich nicht möchte und auch nicht wirklich beeinflussen kann. So viel was wehtun wird, hauptsächlich psychisch und im Herz.

Mein Kopf versucht das alles rational zu verarbeiten, mit dem was kommt und passiert klar zu kommen, sich die Dinge nicht schön zu reden, falls sie es am Ende dann doch nicht sind. Aber das kleine bisschen Herzchaos macht es alles wieder zunichte. Das Herz kommt gegen den Kopf nicht an und langsam aber sicher überfordert es mich total.

Irgendwann wird das Chaos im Kopf zu gross, irgendwann ist der Speicher voll. Vor diesem irgendwann habe ich panische Angst, denn ich war da schon mal. Dann versagt der Kopf und der Körper macht dann einfach mit. Und ich hatte mir geschworen nie wieder an diesen Punkt zu kommen.

Im Moment liegt es nur einfach leider nicht alleine in meiner Hand die Situation so zu verändern, dass sich das verhindern lässt.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Gefühle und die Angst davor

Gefühle, diese kleine biestigen Dinger, die sich heimlich anschleichen und einen dann völlig überwältigen, ohne dass man was dagegen tun kann.
Eigentlich sind Gefühle doch auch nur Hormone...chemische Reaktionen im Gehirn...Biologie...etwas völlig rational Erklärbares, was man aber eigentlich gar nicht mit Worten wirklich beschreiben kann.

Gefühle sind nicht immer schön, aber immer hilfreich. Sie helfen uns durch schwere Situationen wie die Hoffnung, sie helfen uns bei Gefahr wenn wir dem Gefühl nachgeben flüchten zu müssen, sie helfen uns wenn es uns gut geht und wir glücklich sind. Doch Gefühle können auch bösartig sein...Hass, Neid und Eifersucht sind solche Gefühle.

Oft sind wir einfach überwältigt davon, die Hormone spielen verrückt und lassen unser Gehirn nicht mehr richtig arbeiten. Das ist furchtbar, denn man fühlt sich seinem eigenen Gehirn und seinem eigenen Körper hilflos ausgesetzt. Ich habe das erlebt, in den schlimmsten Depressionszeiten, ich hatte keinen Einfluss auf meine Gefühle, ich konnte sie nicht steuern, ich war nicht mehr Herr über mein eigenes Denken und Handeln und über meinen Körper. Ich konnte nur dabei sein, als Zuschauer, gefangen in meinem eigenen Körper.

Fast noch schlimmer ist es wenn der Gegenüber nicht Herr seiner Gefühle ist. Wenn man denkt, er sollte doch eigentlich völlig rational handeln, man selbst weiß genau was das richtige wäre, der andere tut es aber einfach nicht. Oder er lässt etwas, das er eigentlich tun sollte. Oder er hört mit etwas auf, das er lange getan hat. Einen zu lieben eventuell, oder sich selbst zu lieben. Es ist unendlich schwer wenn man dann hilflos daneben steht.

In der modernen Welt haben immer mehr Menschen Angst vor ihren Gefühlen, wer zu viele Gefühle zeigt ist zu weich. Wer sich zu Herzen nimmt, dass er einen bestimmten Job nicht kriegt, eine schlechte Bewertung oder die, eigentlich ja gar nicht böse gemeinten, Kommentare von anderen, der verliert. Heute zählt nur noch Härte, durchsetzen, rücksichtslos gegenüber anderen nur für sich selbst da zu sein. ICH als erstes...danach 'ne ganze Weile nichts!

Damit meine ich nicht, dass man sich selbst hinten anstellen soll. Man sollte sich selber generell immer am wichtigsten sein, aber eben nicht rücksichtslos und verletzend. Und es sollte einem nie unangenehm sein zu seinen Gefühlen zu stehen. Denn jeder hat sie und da es eh nur chemische Prozesse im Gehirn sind kann man sie nicht beeinflussen und keiner sollte einen dafür verantworlich machen.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Auge um Auge

Ich verstehe das Prinzip Auge um Auge nicht!

Ich war noch nie ein Mensch der Rache braucht. Rache ist für schwache Menschen. Rache ist armselig. Wer meint er müsse seinen Schmerz damit rechtfertigen oder kleiner machen oder legitimieren, dass er das gleiche oder Schlimmeres tut, dem fehlt jede Art von Reflektion oder Einfühlungsvermögen.

Niemand wird gerne verletzt, es sollte auch niemand die Verletzungen die ihm wiederfahren einfach so hinnehmen. Man darf wütend sein, traurig, verletzt. Sicher darf man auch hassen, je nachdem wie schwer die emotionale Verletzung ist. Aber es dann dem anderen ebenso oder schlimmer anzutun, ist ein Zeichen von unglaublicher Schwäche.

Starke Menschen spielen dieses Spiel nicht.

Ich bin stark! Mein Gegenüber nicht. Sein Spiel macht mich schwach, weil es unmenschlich ist und darauf aus mir weh zu tun. Zur Befriedigung des eigenen Egos und um selber als der Stärkere zu wirken. Aber es zerstört alles! Und ich kann nichts dagegen tun!




Montag, 13. Juli 2015

Das Spinnennetz der Illusionen

Illusionen sind schön, weil sie nicht real sind. Es sind Trugbilder, Vorstellungen, Einbildung, Träume...

Illusionen helfen, den Alltag zu ertragen. Sie lassen uns flüchten, in eine bessere Welt, einen Traum, der alles ein wenig erträglicher macht. Für eine Weile ist die Schwere des Lebens besser zu ertragen wenn man sich der Illusion von etwas hingibt, das besser ist.

Aber wie lange sollte man so etwas tun, wie lange ist es sinnvoll und vor allem, wie lange ist es gesund. Ab wann wird es zwanghaft, krankhaft oder gefährlich nur noch in einer Illusion zu leben. Wann entgleitet man dem realen Leben und kann nicht mehr unterscheiden zwischen real und nicht real.

Twitter ist genau deswegen so unheimlich gefährlich. Denn für die mit den zarten Seelen, die emotionalen Menschen die Gefühle in wunderschöne Worte fassen können und die sich Illusionen in den schillernsten Farben ausmalen können, für die ist Twitter wie ein Spinnennetz. Einmal darin gefangen, kommt man nur sehr schwer wieder raus. Es fesselt einen, es hält einen fest und es verführt einen immer länger in der eigenen Illusion einer heilen Welt voll mit emotionalen Menschen zu leben, die Worte finden für die eigenen Gefühle, manchmal besser als man selber es kann.

Und dann sind dort die, die mit nur ein paar Sätzen die eigene Sehnsucht erfassen, ihr Flügel geben und sie schweben lassen. Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit, die einem das eigene Alltagsleben einfach nicht geben kann. Verwandte Seelen die sich nach dem gleichen sehen wie man selber. Aber am Ende ist auch das nur eine Illusion, denn diese Verbundenheit besteht oft nur in den Weiten des WWW, in schwarzen Buchstaben auf weißem Grund, in 140 Zeichen, geschrieben voll Sehnsucht während man auf dem Sofa sitzt obwohl man eigentlich längst neben dem realen Menschen liegen sollte mit dem man das tägliche Leben teilt. Der, mit dem man irgendwann auch mal die Illusion geteilt hat, dass man gemeinsam alles schaffen kann.

Nur ist der Alltag eben kein Ort im WWW, an dem es weder Regeln noch Gesetze gibt und an dem alltägliche Hürden nicht bestehen. Alltag ist hart, Alltag zerstört Illusionen. Umso gefährlicher ist es, sich auf Twitter der Illusion hinzugeben, dass alles was dort besteht, auch im Alltag weiter überleben würde.

Aber es ist dennoch schön, sich der Illusion von Twitter hinzugeben und wenigstens zwischendurch mal dem Alltag zu entfliehen. Man muss nur stark genug sein, aus den Fängen des Netzes wieder fliehen zu können...sonst ist man verloren!

Vertrauen

Vertrauen muss man sich verdienen und Vertrauen kann man auch sehr schnell wieder verlieren.

Manchmal dauert es lange bis man jemandem vertraut,manchmal geht es schnell. Manchmal funktioniert es überhaupt gar nicht. Bei manchen Menschen ist es dagegen ganz einfach.

Schwierig wird es im Internet. Wem kann man vertrauen, wem nicht? Und wenn man vertraut, was macht derjenige dann mit dem was er erfährt?

Ich persönlich vertraue schnell, manchmal zu schnell. Ich bin ein hochsensibler Mensch und hab einfach oft die Antennen und schnell den Draht zu Menschen. Wenn die Sympathie dann auf Gegenseitigkeit beruht ist alles in Ordnung, wenn das nicht so ist wird es schwierig. Aber ich werde dennoch nicht aufhören an Menschen erstmal positiv her anzutreten, mit dem größtmöglichen Vertrauen und den besten Absichten.

Auch lange gewachsenes Vertrauen kann enttäuscht werden. Dann ist es noch schwerer dieses wieder aufzubauen und beide müssen es wollen. Doch je länger man sich kennt, umso wertvoller ist es und umso mehr sollte es sich lohnen.

Jeder hat erstmal einen Vertrauensvorschuss verdient. Nur wer ihn verspielt, der hat leider verloren!